war wohl nix. So sagt man doch – oder? Ann und ich hatten uns gestern für einen VHS – Kurs angemeldet in dem man „am PC oder auf dem Papier Faltschachteln … entwerfen und unter Anleitung falten … und als Schmuckobjekt oder besondere Geschenkverpackung verwenden kann.“
Schon die Abbildung im Kursprogramm kam mir sehr bekannt vor, aber dieser dreistündige Kurs für 18.40 Euro war der absolute Knüller. Am Anfang verteilte der Dozent verpixelte Faltvorlagen (ich bin mir nicht sicher, woher die stammen? z.B. eine Pillowbox) und begann mit seinen Ausführungen. Ich glaubte meinen Ohren nicht zu trauen, als ich hörte was er dort dozierte. Man solle doch unterschiedliche Verpackungen aus dem Haushalt nehmen und auseinander falten, dann würde man den Grundriss ja sehen. Das zeigte er an einer völlig unspektakulären Schokoverpackung und ging auf die Werkzeuge ein – Schere, Falzbein, Skalpell und Falzbrett – von Scor Pal. Dabei sprach er ständig von einer Nut!
Aber es kam noch schlimmer, denn nun erklärte er, dass man diese Schachteln ja auch noch schön schmücken könne, z.B. mit Geschenkpapier, Servietten, Fotos oder Seide (sic!) bekleben oder mit Stiften anmalen oder mit Kohle, ja auch das Wort Stempel fiel mal. Inzwischen war eine Teilnehmerin aufgestanden und wortlos gegangen.
Spätestens hier musste ich ihn mal unterbrechen um nachzufragen, wann wir denn nun mit den Konstruktionen beginnen. Ja, also das wäre ja ganz einfach, Grundlage ist immer ein Würfel, wo die Klebelaschen hinkommen wäre letztendlich egal. Dann verteilte er nochmals kopierte Vorlagen (dieselben, die wir schon hatten, nur auf etwas festerem weissen Papier), die wir nun ausschneiden und falten sollten. Darauf hin wollten sich zwei weitere Teilnehmerinnen verabschieden (sie wollten nun zumindest nicht ganz wortlos gehen, sondern bedankten sich noch freundlich für die Vorlagen). Ich fragte abermals nach, denn ich hatte keine Lust aus Kopierpapier eine Pillowbox auszuschneiden und mit Filzstiften anzumalen, wir hörten das, was wir schon nun schon 2 mal gehört hatten und verabschiedeten uns nun nach gut 1 1/4 Stunden ebenfalls.
Ich hätte keine weiteren 5 Minuten zuhören können. Dieser Kurs war eigentlich eine Unverschämtheit, der Dozent absolut unvorbereitet, bis auf seine Kopiervorlagen aus den Tiefen des Internets, er war fachlich völlig inkompetent, denn einige seiner Antworten auf meine Fragen waren definitiv falsch. An die 18,40 Euro darf ich gar nicht denken oder mit den 25 Euro vergleichen, die wir für unsere ganztägigen Workshops (inkl. Snacks und Getränke) verlangen. Ich überlege nun, eine mail an die VHS zu schreiben????
Wir waren so entsetzt und enttäuscht, haben aber den angefangenen Abend entspannt bei einem Glas Wein ausklingen lassen.
Pardon, dass ich jetzt so lange darüber geschrieben habe, aber das musste einfach mal sein, bald kommt auch wieder was Kreatives – versprochen.
Mittwoch schicke ich noch eine kurzfristige Sammelbestellung ab, hier was ganz Neues – Stempel aus Eigenkreationen – wer also im Katalog irgendein Motiv vermisst, der kann es nun selber schnitzen – wie früher beim Linolschnitt im Kunstunterricht.
Hier der Flyer für das neue Set.
Bis bald
Helke
Das ist ja eine Frechheit! Da würde ich auf jeden Fall eine Mail an die VHS schreiben. Nicht zuletzt wegen der hohen Kursgebühren. LG Claudia
Danke für eure schnellen Rückmeldungen, ihr habt mich bestärkt und ich werde – freundlich – eine mail an die VHS schreiben. Ich hatte eigentlich bisher auch nur gute Erfahrungen gesammelt.
LG Helke
Servus!
Ich würd hinschreiben! Wenn jeder solche Angebote wortlos hinnimmt wird sich nichts ändern! Schade um das Geld! Hier in Wien habe ich shcon viele VHSKurse besucht und war bisher immer gut bedient worden.
LG Sandra
Hallo liebe Helke,
super Artikel! Schön das wir noch ein Glas Wein trinken waren!!!
Habe schon bei der VHS angerufen.
Liebe Grüße Ann